Unterhaltungsmusik im Dritten Reich

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Datum
2004
Autor:innen
Jockwer, Axel
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Popular Music in the Third Reich
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Dissertation
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Zusammenfassung

The book deals with production, distribution, reception and content of popular music in the Third Reich era including the context of national-socialist politics towards culture. -

1) Popular Music and popular culture the raising of mass culture and its meaning for popular music.
How can you define popular music? How does mass culture come into the society polarizing it?
What happens when totalitarian politics clashes with popular mass culture? -

2) Popular music is bound to national socialist politics and its institutions: Reichs Music Chamber, Ministry of Propaganda etc.
How has the Reichs Music Chamber been founded and how do the musicians react?
What are the hopes and wishes of the musicians for a national socialist future? The popular musician gets the possibility for a great career and a way out of social nowhere. -

3) The German Schlager (hit) has been discovered for politics in a process. There is a certain development from heavy ideological resentments to popular music devoted to the Fuehrer . Even German marching music and popular soldiers songs have been very much influenced by the civil Schlager . -

4) There is a certain development from forbidding nigger jazz in German radio to accepting swing music and even supporting such kind of dancing music during the war. -

5) Popular music in the German radio of the national socialist era has a special history. How did the famous Wunschkonzert work and how was the Wunschkonzert adapted to the needs of the war? How did the war changed the program? What kind of music did the broadcast stations of the Wehrmacht prefer to keep the soldiers on air?
The German Dance- and Entertainment Orchestra (DTUO) has been founded as a big band financed by the state to represent Germany. The music was quite modern, mostly fox and swing.
Charlie and his Orchestra was the name of a band organized by the Ministry of Propaganda which made up-to-date swing music with texts written for propaganda issues. -

6) What is the relation between propaganda and popular music? Is it the perfect fit? Did Goebbels just take the popular music and used it for the purpose of propaganda? Or happens the adaptation of popular music by the national socialism in a not determined, process-related way? Is there a national socialist popular music or a popular music during the Third Reich?

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

In dieser Arbeit liegt der Fokus auf der Produktion, Distribution, Rezeption und der inhaltlichen Essenz von Unterhaltungsmusik der Jahre 1933-45 im Kontext der nationalsozialistischen Kulturpolitik sowie der mediengeschichtlichen Kontinuitäten und Brüche.

Um eine Verortung der Produktion und Distribution von Unterhaltungsmusik im nationalsozialistischen Machtapparat zu vollziehen, sind personelle und institutionelle Kontrollen und Maßnahmen sowie legislative Entscheidungen in ihren Funktionsweisen und Wirkungen vorzustellen und dabei auf eventuelle Machtverschiebungen und Dysfunktionalitäten zu prüfen. Mit welchen Erwartungen und Hoffnungen blickte eine in diverse Verbände zersplitterte und von der wirtschaftlichen Notlage besonders betroffene Musikerschaft der staatlichen Neuordnung des deutschen Musiklebens entgegen? Welche Forderungen hatte die neu gegründete Reichsmusikkammer (RMK) nach Meinung der Musiker zu erfüllen?

Durchgängig zentral steht der inhaltliche Aspekt von Unterhaltungsmusik im Dritten Reich. Wie klingt populäre Musik in einer Zeit, die wir mit Diktatur und Verfolgung, mit Krieg und Völkermord verbinden?
Der Unterhaltungsmusik wurde während des gesamten Dritten Reiches ein ungeheures öffentliches Interesse zuteil, das sich in beständig und selten einheitlich und stringent geführten Debatten seitens der Produzenten und Rezipienten über Vergangenheit und Zukunft, Zustand und Ziel, Versagen und Nutzen deutscher Unterhaltungsmusik manifestierte. Die heftigsten Diskussionen über deutsche und undeutsche Elemente in der Musik, über den Einfluss internationaler Kulturimporte und über einen Umgang mit den musikalischen Sünden der Systemzeit siedelten sich um die Themen Schlager, Tanz- und Jazzmusik an.
Hier ist die Erfolgsgeschichte des Schlagers vom (durch seinen Warencharakter als jüdische Mache verunglimpften) kommerziellen Musikstück über seinen Dauereinsatz im Film, seine Förderung und Instrumentalisierung im Krieg bis hin zu seinem Nachleben in der Gegenwart ebenso zu untersuchen, wie die Karriere der Neuen Deutschen Tanzmusik , die sich über endlose Definitionsversuche und Abgrenzungen zum sogenannten Niggerjazz schließlich gegen eine beständige Kritik etablieren konnte und im intensivierten Einsatz im Kriegsprogramm des Großdeutschen Rundfunks, des Auslandsrundfunks und der Soldatensender Akzeptanz und Funktionalisierung erfuhr.

An diese beiden Diskussionsverläufe lagern sich diverse Exkurse und inhaltliche Vertiefungen an: Wie arrangierte sich die deutsche Unterhaltungsmusikerschaft, die sich während der 1930er Jahre in einem erbitterten Kampf gegen den wirtschaftlichen Abstieg und für den sozialen Aufstieg befand, mit den verlockenden Angeboten der Nationalsozialisten für eine verstärkte Nutzung der Populärkultur? Wie vollzog sich die Suche nach einem neuen künstlerischen Selbstbewusstsein der Unterhaltungsmusiker? Ursprünglich um eine Niveauhebung der Unterhaltungsmusik angesichts des nach wie vor arroganten Standesdünkels der tendenziell konservativen Führungsebene der RMK bemüht, verlieh erst die offizielle Rekrutierung der leichten Musik für den Kriegseinsatz dem Selbstbewusstsein der Musikerschaft entscheidenden Auftrieb.
Wie verliefen Produktion und Rezeption der neuen Kampf- und Soldatenlieder, die in ihrer Popularität und teilweise auch in ihrer Nutzung (Tanz!) oft Schlagerstatus erreichten? Was legte den Grundstein für den wohl wichtigsten Schlagermythos der Kriegszeit, den Aufstieg der Lili Marleen an allen Fronten?
Welchen Stellenwert nahm Unterhaltungsmusik im Kontext der zielgruppenspezifischen Hörerbindung an den deutschen Inlandsrundfunk, sowie der Programmgestaltung der Auslands- und Soldatensender ein? Wie vollzog sich die Genese des Wunschkonzerts zu einer der erfolgreichsten Sendungen des Großdeutschen Rundfunks? Was war das Bemerkenswerte an der Goebbels-Gründung Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester (DTUO), jenem Vorzeigeorchester der deutschen Rundfunktanzmusik?
Welcher Stellenwert wurde 1936 dem Swing als gemäßigter, melodiöser Form der Jazzmusik zugesprochen, und wie kam es zu der raschen Folge lokaler Verbote für den Swingtanz? Wie und warum nutzten Jugendliche moderne Tanzmusik meist angloamerikanischer Herkunft als Ausdruck individueller Widerständigkeit?

Als grundlegender Aspekt zieht sich die Vorstellung einer strukturell bedingten Ausbildung der Massenunterhaltungskultur zur Basiskultur der Gesellschaft durch, eine Entwicklung, an die die nationalsozialistische Politik beständige Anpassungsleistungen erbringen musste. Zudem steht die Frage nach Kontinuität und Diskontinuität im Umgang mit bestehenden Standards und internationalen Einflüssen zentral.

Fachgebiet (DDC)
100 Philosophie
Schlagwörter
Wir machen Musik, Die große Liebe, Paul Graener, Peter Raabe, Fritz Stege, Ilse Werner, Charlie and his Orchestra, DTUO, popular music, mass culture, Ministry of Propaganda, nazi hits
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690JOCKWER, Axel, 2004. Unterhaltungsmusik im Dritten Reich [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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February 24, 2005
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